Notwendigkeit des Medienkoffers „Vorurteilsfreie Erziehung“
Kinder wachsen heute in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft auf. Menschen unterscheiden sich u. a. aufgrund ethnischer oder sozialer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, sexueller Identität, Behinderung, Alter, religiöser oder weltanschaulicher Prägung. Das „Anderssein“ der eigenen Person oder der eigenen Familie kann jedoch schon für Kinder zu Erfahrungen von Ausschluss oder sogar Diskriminierung führen. Die Auseinandersetzung mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Menschen und die Beschäftigung mit Strategien von Antidiskriminierung und Solidarität werden daher auch in der pädagogischen Arbeit immer wichtiger. In Kindertageseinrichtungen sind Kinder meist zum ersten Mal in einer größeren Kindergemeinschaft und haben dort die Möglichkeit, die Vielfalt an Unterschieden und Gemeinsamkeiten auf der Grundlage von gleichen Rechten und gleichen Möglichkeiten kennen zu lernen (vgl. Berliner Bildungsprogramm für die Bildung, Erziehung
und Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen bis zu ihrem Schuleintritt; Bereich „Soziale und kulturelle Umwelt“). Wenn pädagogische Fachkräfte Unterschiede in der sozialen und kulturellen Umwelt von Kindern berücksichtigen und wertschätzen, können sie ihnen wesentliche Erfahrungen von Einschluss und Beteiligung ermöglichen. So schaffen sie ein wirksames Gegengewicht zu Ausgrenzungen (etwa durch Rassismus, Sexismus, Trans- oder Homophobie) und leisten im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes einen aktiven Beitrag, um Benachteiligungen abzubauen (vgl. § 9 III KJHG).
Der Medienkoffer unterstützt diesen Bildungsauftrag.
Die Materialien des Medienkoffers berücksichtigen eine Vielfalt von Lebensrealitäten, die für Kinder eine Rolle spielen. Es wurden Geschichten ausgewählt, die sich für die vorurteilsfreie Erziehung besonders eignen, weil sie auf Klischees und Zuschreibungen verzichten bzw. sie kritisch unter die Lupe nehmen. Die Figuren in den Büchern bieten den Kindern vielfältige Identifikationsmöglichkeiten für sich und ihr soziales Umfeld
Inhalt des Medienkoffers
Dieser Koffer enthält ein Familienspiel, 30 Bilderbücher und 6 Fachbücher. Die Altersangaben sind Empfehlungen. Zu jedem Bilderbuch gibt es einen Büchersteckbrief mit einer kurzen Inhaltsangabe und Tipps für den Einsatz in der pädagogischen Praxis.
Eine Handreichung für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und die sechs Fachbücher bieten Ihnen als Fachkräften spezifische Hintergrundinformationen zu den Themen vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, Inklusionspädagogik, geschlechtergerechte Erziehung, Regenbogenfamilien sowie lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Lebensweisen. Das Begleitmaterial enthält Kurzbeschreibungen dieser empfohlenen Fachliteratur.
Ziel des Medienkoffers
Dieser Koffer unterstützt Sie mit vielfaltsorientierten Materialien bei Ihrer pädagogischen Arbeit. Im Zentrum stehen dabei die Förderung der Kinder in ihrer Identitätsentwicklung und Selbstbestimmung, die Vermittlung von Werten und Normen und die Auseinandersetzung mit Grundfragen des menschlichen Zusammenlebens.
Inhaltliche Themen der Bilderbücher
Förderliche Voraussetzung für die Entwicklung von Kindern ist, dass sich ihre Lebensrealitäten auch im pädagogischen Alltag widerspiegeln. Dies wirkt identitätsstiftend, gibt ihnen Sicherheit und unterstützt sie, offen, stolz und selbstverständlich von sich und ihrer Familie sprechen zu können. Die Inhalte der Bilderbücher sind entsprechend vielfältig in folgende Themen kategorisiert:
Ausgeliehen werden kann der Medienkoffer bei der Stadtbibliothek Eberswalde.
Sie als Einrichtung unterschreiben lediglich einen Leihvertrag, indem alle Materialien aufgeführt und alles Weitere vertraglich geregelt wird.